Betr.: Der 700. "Tatort"

Der „Tatort“ leistet journalistische Aufklärungsarbeit. In einigen der besten Folgen wurde internationaler Debattenstoff in den Krimi-Plot filtriert, ohne dass die Spannung gekippt ist. So beschäftigte man sich 1998 in „Manila“ mit dem weltweiten Kinderhandel und 2006 in „Blutdiamanten“ mit den Verkaufsrouten von Edelsteinen aus afrikanischen Krisengebieten.

Die Verantwortlichen scheuten sich dabei nie, die Schuldigen zu nennen. In der aufwühlenden Folge „Minenspiel“ etwa ging es um den unübersichtlichen Handel mit Landminen und das lukrative Geschäft der Entschärfung, an dem die deutsche Industrie mitverdient. Schlüssig, dass das Team vom Menschenrechtsausschuss des Bundestages angehört wurde. Nur ein kleiner Schritt ist es in solchen „Tatort“-Sternstunden vom gesellschaftspolitischen Kommentar zum gesellschaftspolitischen Korrektiv. CBU