hamburg heute
: Renitente Autorin

Katja Lange-Müller liest in der HAW aus ihrem jüngsten Roman „Böse Schafe“

Soja, gelernte Setzerin und Republikflüchtling, trifft auf den schweigsamen Harry, einen drogenkranken Mann mit unbekannter Vergangenheit. Es folgt ein schwieriger gemeinsamer Weg, auf dem sie alles für ihn tut. Davon berichtet die Protagonistin in Katja Lange-Müllers neuem Roman „Böse Schafe“. Die Geschichte spielt 1987 in Westberlin.

Die Autorin, 1951 in Ostberlin geboren, lebt heute in Berlin-Wedding. Mit dem Begriff „Heimat“ kann sie nichts anfangen. Das sei für sie weder Landschaft noch Gegend, sagt sie. Aufgewachsen ist sie bis zum sechsten Lebensjahr in einem Wochenkindergarten. Sie fühlte sich dort besser aufgehoben als bei ihrer Mutter, einer ZK-Funktionärin. Mit 16 wegen „unsozialistischen Verhaltens“ von der Schule verwiesen, machte Lange-Müller eine Lehre als Schriftsetzerin, arbeitete journalistisch und in der geschlossenen Psychiatrie. 1984 reiste sie nach West-Berlin aus.

Seitdem hat die Autorin viele Preise gewonnen, unter anderem den der Litera Tour Nord. Heute liest sie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften aus „Böse Schafen“. Lange-Müller ist Gast der „Werkstatt der Wörtlichkeit“, die Wolfgang Hegewald, Professor für Poetik und Rhetorik, initiierte. Tagsüber wird die Autorin angehenden Designern kreatives Schreiben vermitteln. KKE

heute, 19 Uhr, HAW, Armgartstraße 24