südwester: Weit gereist
Es ist so ein Motiv, für das Deutsche, junge und männliche zumal, offenbar immer wieder empfänglich sind: Davon, „im Taxi nach Paris“ zu fahren, träumte singenderweise einst der Hamburger Popper Michy Reincke. „Nach Frankreich fahr’ ich nur auf Ketten!“ knobelbecherwitzelten zwanzig Jahre später Teile auch des norddeutschen Juristen-Nachwuchses. Ziviler ging es da schon ein 13-Jähriger aus dem ostfriesischen Rhauderfehn an: Er fuhr mit dem Auto seiner Oma fast 700 Kilometer – bis kurz vor Paris. Dort erwischte die französische Polizei ihn dann am Dienstag. Aufgebrochen war der Adoleszente in der Nacht zum vergangenen Montag – allerdings nicht zuvor ohne noch einen Brief an seine Eltern zu schreiben.
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