Paul Derabin, Vollblutpolitiker
: Das Bindeglied

Paul Derabin will vermitteln: „Ich sehe mich in Deutschland als Bindeglied zwischen Politik und Spätaussiedlern, die von der Politik Hilfe benötigen, um besser leben zu können“. Der Zwanzigjährige ist jüngster CDU-Ratsherr in Laatzen (Region Hannover), Kreisvorsitzender der dortigen Schüler-Union und Mitglied des Ausschusses für Kinder- und Jugendhilfeangelegenheiten – und Spätaussiedler.

Als Kind einer Deutschen, die in Sibirien geboren wurde und eines russischen Vaters, kam er 1999 mit seiner Familie nach Deutschland. Derabin lebte sich schnell ein, lernte die deutsche Sprache ohne größere Schwierigkeiten. Als seine Politiklehrerin in der 9. Klasse für das Laatzer Jugendparlament warb, fühlte er sich angesprochen und bewarb sich erfolgreich. So begann seine politische Karriere. Später nahm ihn ein Kumpel zu einer Versammlung der Jungen Union mit. Die „vernünftigen und geordneten Ansätze“ der CDU überzeugten ihn, rot oder grün seien ihm zu chaotisch und unfundiert.

Kurz vor dem CDU-Landesparteitag am morgigen Samstag hat sich die Junge Union (JU) Niedersachsen jetzt zur Aufgabe gemacht sich der migrationspoltischen Missstände und der mangelnden Intergration von Migranten anzunehmen. „Integration ist erst dann erfolgreich, wenn sie aktiv ist“, sagt Derabin der den neuen Ansatz selbst mit angeschoben hat. Migranten und Spätaussiedler sollen nach den JU-Vorschlägen für politische Mitarbeit gewonnen werden, ihre Ideen und Vorstellungen innerhalb der CDU einbringen dürfen und somit aktiv integriert werden. Damit will Derabin auch sicher stellen, dass die ehemalige CDU-Regierung unter Kohl keinen Fehler gemacht habe, als sie die Russlanddeutschen in den 80ern wiedereinbürgerte.

Die „vernünftigen Ansätze“ seiner Partei übertragen sich auch auf Derabins Leben. Sicherheit, Nachhaltigkeit und Kontinuität im Leben sind ihm wichtig. „Ich bin keiner von denen, die jede Woche ihre Freundin wechseln“, sagt er. Außerdem spielt er seit über zehn Jahren Tischtennis im Verein und möchte nach seinem Zivildienst Jura studieren.KRISTINA GERSTENMAIER

Fotohinweis:PAUL DERABIN, 20, meint, die CDU habe erkannt, dass sie sich in Richtung Migrationspolitik öffnen muss. FOTO: PRIVAT