vogelgrippe
: Kaum Kontakte mit Wildvögeln

In den Medien ist es leiser geworden, wenn es um die Vogelgrippe geht. Dabei ist die Tierseuche immer noch nicht eingedämmt. So meldeten das indonesische Gesundheitsministerium Ende April, ein dreijähriger Junge habe sich mit dem gefährlichen Virus H5N1 infiziert und sei gestorben. Ende Mai gab es dann die erste Infektion eines Menschen in Bangladesch, ein 16 Monate altes Kind habe sich vermutlich bei Hühnern angesteckt, hieß es. In Japan wurden vier infizierte Geflügelzuchtbetriebe entdeckt. Zehntausende Tiere wurden getötet. In Südkorea wurden sogar seit dem letzten Ausbruch der Vogelgrippe im April fast sieben Millionen Hühner und Enten „vorsorglich“ getötet. Seit 2003 sind weltweit über 230 Menschen an dem H5N1-Virus gestorben.

Auch wenn wir in Deutschland jetzt seit längerem schon vom H5N1 verschont geblieben sind, die Monitoringprogramme, mit denen möglichst frühzeitig eine Vogelgrippinfektion entdeckt werden soll, werden immer noch durchgeführt. Zumindest bei der Frage, ob vor allem Wildvögel für die Infektion in Zuchtbetrieben verantwortlich gemacht werden können, gaben Schweizer und deutsche Wissenschafter des grenzüberschreitenden Foschungsprojekts „Constanze“ jetzt eine halbe Entwarnung. Zwischen wild lebenden Enten und Hausgeflügel „gibt es kaum direkte Kontakte“, berichten die Constanze-Forscher. Sie hatten rund um den Bodensee untersucht, wie häufig Wildvögel und Hausgeflügel zusammentreffen.

WOLFGANG LÖHR