piwik no script img

rechtlichMeldungen

Hamburg unterstützt im Bundesrat ein „Gesetz zur Stärkung der Täterverantwortung“. Danach sollen Staatsanwaltschaften Ermittlungsverfahren zukünftig vorläufig einstellen können, wenn der Beschuldigte an einem so genannten Täterprogramm teilnimmt. Zudem sollen Gerichte Angeklagte anweisen können, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Täterprogramme sollen vor allem bei häuslich gewalttätigen Männern durch therapeutische Hilfe Wiederholungstaten verhindern helfen.

Behinderte müssen ihren Rollstuhl nicht in jedem Fall zu Sicherheitskontrollen an Flughäfen verlassen. Ein entsprechendes Urteil erwirkte der Hamburger Rechtsanwalt Oliver Tolmein vor dem Berline Verwaltungsgericht. Sein Mandant, ein Rollstuhlfahrer aus Österreich, war 2005 am Flughafen Tegel von Bundespolizisten gezwungen worden, sich in einen für ihn nicht geeigneten Flughafenrollstuhl umzusetzen – ohne hinreichenden Anlass, wie das Gericht befand.

Rechtswidrig sind die 129a-Verfahren, die die Bundesanwaltschaft wegen Anschlägen auf Fahrzeuge der Bundeswehr und ihrer Zulieferer gegen Antifaschisten aus Bad Oldesloe eröffnet hat. Die Betroffenen hatten sich gegen Razzien im Vorfeld des G 8-Gipfels zur Wehr gesetzt – zu Recht, wie das Landgericht Flensburg entschied, da kein Anfangsverdacht nach Paragraf 129a bestanden habe. taz

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen