Genial daneben

Das B-Movie auf St. Pauli ist mit dem Hauptpreis des Kinemathekverbunds ausgezeichnet worden

Das B-Movie ist eine kleine Kulturperle. In dem Hinterhof-Kino in der Brigittenstraße laufen von Monat zu Monat Filmreihen, die sich entweder einer Film-Persönlichkeit widmen oder sich mit einem bestimmten politischen, sozialen oder künstlerischem Thema auseinander setzten.

Jetzt hat das Kino für sein Programm im Jahr 2007 den mit 4.000 Euro dotierten Hauptpreis des Kinemathekverbunds bekommen. In der Begründung hieß es, dass das B-Movie viele Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme „abseits des Mainstreams“ zeige, die sonst kaum Chancen hätten, in Hamburg zu laufen. Der Preis wurde am Samstag im Berliner Filmmuseum verliehen.

„Das kam für uns völlig überraschend“, sagt Sandra Lösel, die mit rund einem Dutzend weiteren Mitgliedern den gemeinnützigen Verein „B-Movie, Kulturinitiative auf St. Pauli“ ehrenamtlich betreibt. Das Geld würde dringend gebraucht, denkbar sei es, damit anstehende Reparaturen zu bestreiten.

Das prämierte Kinojahr 2007 umfasste im B-Movie unter anderem Reihen zum Thema Punk, zur Nouvelle Vague und zum 20-jährigen Bestehen des Kinos, in der die Mitglieder ihre Lieblingsfilme zeigten, sowie mehrere Filme des österreichischen Nachkriegszeitregisseurs Rolf Thiele.

Neben den regelmäßigen Filmveranstaltungen hat sich das Kino als Festivalkino etabliert. Und als Abwechslung bezieht jeden Mittwoch die „Hörbar“ das Café des Kinos und macht es zum Treffpunkt für Liebhaber experimenteller Musik. Einmal im Monat verwandelt sich unter deren Ägide dann auch der Kinosaal in einen Konzertsaal. MAP