Innere Barrieren überwinden

Das FIT-Programm soll MigrantInnen helfen, sich in Bremen zurecht zu finden. Senatorin zieht positive Zwischenbilanz

Sie sei „froh, dass es so etwas gibt“, sagte Sozialsenatorin Ingelore Rosenkötter (SPD). Die Rede war vom „familienorientierten Integrationstraining“ (FIT), dessen Zwischenbilanz die Senatorin am Freitag vorstellte.

Seit 2005 unterstützt das FIT-Programm MigrantInnen in Alltagsfragen, wie dem Umgang mit Behörden und Schulen. Gleichzeitig bietet es Zugezogenen mit Integrationsschwierigkeiten psychosoziale Hilfe bei der Eingewöhnung in den neuen Lebensmittelpunkt.

„Wir möchten, dass die Kinder hier gut ankommen und die Familien sich in unserem Betreuungs- und Bildungssystem zurecht finden“, sagte Rosenkötter über das Kooperationsprojekt von ihrem Ressort und dem „Migrantinnenrat Bremen“. Die kostenlosen, fast einjährigen Kurse umfassen rund 100 Stunden. Sie finden an 21 Orten in verschiedenen Teilen Bremens, meist in Schulen oder Kitas statt. 307 MigrantInnen besuchten die Kurse in den ersten beiden Jahren des Projekts.

Bei der Präsentation berichteten einige von ihnen, wie FIT ihnen geholfen habe zu erkennen, dass sie „mit ihren Problemen nicht allein waren“. Eben das ist eines der zentralen Anliegen. „Die Teilnehmer sollen sich ihre Probleme und Gefühle bewusst machen und mit anderen Betroffenen darüber sprechen“, erläuterte eine Kursleiterin.

„Den psychischen Problemen der Migration und Integration wird oft zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet“, klagte eine Beteiligte. Dies habe auch zur Folge, dass viele der Kursteilnehmer zwar schon Sprachkurse besuchen, aber dennoch nur geringe Sprachkenntnisse hätten. Die FIT-Kurse zielten hingegen darauf, innere Barrieren fallen zu lassen und so einen bewussten Integrationsprozess anzustoßen. Hierbei helfe, dass auch die Kursleiter fast ausnahmslos Migrationshintergrund haben.

Ein spezieller FIT-Elternkurs bietet Hilfe bei der Kindererziehung und organisatorischen Fragen, wie etwa der Schulwahl. Sophie Gatzsche