Bremen will seine Wirtschafts-Firmen fusionieren
: Nur BIG-BIG ist noch schöner

BIG-BIG is more beautiful, das scheint die Philosophie zu sein, nach der das vor wenigen Jahren aufgebaute Geflecht von kommunalen Service-Firmen im wirtschaftspolitischen Bereich verschmolzen werden soll. Je größer, desto effizienter und transparenter.

Kommentar von KLAUS WOLSCHNER

Man könnte sich totlachen, wenn es nicht so traurig wäre. Es gibt keinerlei Analyse darüber, wer denn was falsch gemacht haben könnte. Es gibt keine Angabe, welche Abteilung vielleicht gut gearbeitet hat und unverändert bleiben sollte. Niemand hat eine Ahnung, wie die Wirtschaftsförderer von der BIG, der Veranstaltungsbereich der HVG und die Marketing-Leute der BMG wirklich zusammenarbeiten sollen. Und die Spar-Vorgaben sind Phantasie-Zahlen, für die es keine Fundierung gibt. Wenn das Personal verunsichert fragt, wie es weitergehen soll, dann spart das ungeheuer, weil über Wochen nicht gearbeitet wird.

Die Verschmelzung wirft grundsätzliche Fragen auf: Darf das Marketing eine externe Veranstaltung (etwa der Kunsthalle) wichtiger finden als ein Musical aus dem BIG-Konzern?

Wie die Bremer Politik in dieser Frage stolpert, zeigt sich daran, dass der BIG-Geschäftsführer Ulrich Keller am Montag verabschiedet wird – ohne dass für einen Nachfolger gesorgt wurde.