Sarkozy findet deftige Worte vor Israels Parlament

Frankreichs Präsident fordert von Israel Siedlungsstopp. Jerusalem solle Hauptstadt zweier Staaten werden

JERUSALEM dpa ■ Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy hat Israel aufgerufen, den jüdischen Siedlungsbau in den Palästinensergebieten zu unterbinden. „Ohne Ende des Siedlungsbaus kann es keinen Frieden geben“, sagte Sarkozy am Montag bei einer Rede vor dem israelischen Parlament, der Knesset, in Jerusalem. Die israelische Bevölkerung habe „wie alle Völker“ das Recht auf Sicherheit. Israel könne aber erst dann in Sicherheit leben, „wenn es an seiner Seite endlich einen unabhängigen, modernen, demokratischen und lebensfähigen Palästinenserstaat gibt“. Umgekehrt müssten die Palästinenser als Voraussetzung für Frieden den „Terrorismus“ bekämpfen. „Frankreich wird niemals einen Kompromiss zur Sicherheit Israels schließen“, sagte Sarkozy, der am Sonntag zu seinem ersten Staatsbesuch in Israel eingetroffen war. Aber auch die Palästinenser hätten „das Recht auf einen Staat“. Es werde keinen Frieden geben, „ohne dass Jerusalem als Hauptstadt zweier Staaten anerkannt wird“.

Sarkozy bekräftigte vor der Knesset seinen entschlossenen Widerstand gegen das iranische Atomprogramm. Ein Iran mit Atomwaffen sei für Frankreich „unannehmbar“ und Paris werde allen „den Weg versperren“, die zur Zerstörung Israels aufriefen.