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Sen macht Türken zu „neuen Juden“

ESSEN ap ■ Der Direktor des Zentrums für Türkeistudien (ZfT) in Essen, Faruk Sen, hat mit seiner Äußerung, Türkischstämmige seien „die neuen Juden Europas“, heftigen Widerspruch ausgelöst. ZfT-Vorstandschef Fritz Schaumann sagte gestern, der Vergleich von Türken und Juden sei unverantwortlich: „Der Leiter dieses Zentrums versteht seine Aufgabe grundlegend falsch, wenn er waghalsige historische Vergleiche bemüht, um einem Freund beizustehen.“ Er kündigte an, dass sich der ZfT-Vorstand morgen zu einer Sondersitzung treffen werde, um mit Sen persönlich die Situation zu erörtern. Sen, der inzwischen seine Formulierung bedauerte, hatte in einem Beitrag für die türkische Referans antisemitische Vorkommnisse in der Türkei kommentiert, die sich gegen den jüdischen Unternehmer Ishak Alaton richteten. An ihn gewandt, schrieb er: „Seien Sie nicht traurig wegen der antisemitischen Tendenzen einiger Gruppen in der Türkei. Als türkisches Volk und als neue Juden Europas unterstützen wir Sie.“

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