CDU kuschelt mit Rastas

Der Bezirk Altona regt an, dass die Stadt Hamburg den Bauwagenplatz in der Gaußstraße kauft

Die CDU Altona will den Bauwagenplatz in der Gaußstraße erhalten. Der Bauwagenplatzbewohner Zappa sagt, man könne mit Uwe Szczesny, dem Fraktionsvorsitzenden in Altona, gut reden. Szczesny seinerseits beurteilt die Bewohner als friedlich und ruhig. Sie hätten während der vergangenen Jahre ihre Miete gezahlt. In diesem Fall, das hatte die CDU mit der GAL in Altona abgesprochen, sollte der Bauwagenplatz erhalten bleiben.

Am Donnerstagabend wollte die Altoaner Bezirksversammlung die Stadt dazu aufrufen, das Gelände zu kaufen und an die etwa 40 dortigen Bauwagenbewohner zu verpachten. Wieviel Geld in die Hand genommen werden müsse, wisse sie nicht, sagt GAL-Fraktionsvorsitzende Gesche Boehlich. Es ginge darum, in Altona „ein Signal zu setzen“.

Der Altonaer Linken-Abgeordnete Robert Jarowoy rechnet damit, dass der schwarz-grüne Antrag nicht nur von den Linken, sondern auch von der SPD getragen werde. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Adrian allerdings hält die Pläne, den Bauwagenplatz zu kaufen, für „nicht gerecht“. Eine Ausgabe von schätzungsweise 2 bis 2,5 Millionen Euro für 40 Bauwagenplatzbewohner sei nicht zu rechtfertigen. Er verweist etwa auf die schlechte Infrastruktur des Gebiets Osdorfer Born. Dort gehe es um ungleich mehr Menschen, unter ihnen viele ALG-II-Empfänger, für die kein Geld da sei.

Es gehe ihm definitiv nicht darum, einen Konflikt herbeizurufen, sagt Adrian. Er habe nichts gegen den Bauwagenplatz. Im Gegenteil, einem im Sommer verfassten Papier der Bezirksversammlung Altona, in dem gefordert wurde, den Platz zu erhalten, habe er zugestimmt.

Die Bauwagenplatzbewohner selbst haben von den Plänen der schwarz-grünen Koalition erst aus der Zeitung erfahren. Der eigens von der Stadt abbestellte „Bauwagenplatzkoordinator“ habe sich zuletzt bei ihnen gemeldet, um nach den ausstehenden Mietzahlungen zu fragen. „Aber vom geplanten Kauf hat er uns nichts erzählt“, sagt Zappa, mit 52 Jahren der älteste Bewohner auf dem Platz.

Die Bewohner hoffen, dass sie bald längere Mietverträge bekommen. Bisher waren die Verträge mit der Stadt immer auf drei Jahre befristet worden. KKE