Druck auf Mugabe wächst

Verschiebung von Simbabwes Stichwahl gefordert

JOHANNESBURG/BERLIN rtr/afp/taz ■ Kurz vor der für heute angesetzten Stichwahl um die Präsidentschaft in Simbabwe, aus der sich Herausforderer Morgan Tsvangirai zurückgezogen hat, mehren sich Forderungen nach einer Verschiebung. Die Troika des Sicherheitsorgans der Regionalorganisation SADC (Southern African Development Community) sprach sich am Mittwoch für eine Verschiebung aus, ebenso gestern die EU-Kommission. Die Regierung von Präsident Robert Mugabe an Simbabwe hält weiterhin an dem gegenstandslos gewordenen Wahltermin fest. Ein Gericht in der Hauptstadt Harare setzte unterdessen die Freilassung gegen Kaution des seit zwei Wochen inhaftierten Generalsekretärs von Tsvangirais Oppositionspartei MDC (Bewegung für Demokratischen Wandel), Tendai Biti, fest.

In Deutschland forderte eine Gruppe von Menschenrechtsorganisationen einen sofortigen Stopp der Papierlieferungen des Münchner Banknotendruckes Giesecke & Dervient nach Simbabwe (s. taz vom 24. 6.). „Angesichts der ins Unermessliche gestiegenen Inflation ist Mugabe nur durch massenweise neu gedrucktes Geld in der Lage, seine Schergen zu bezahlen“, so die Unterzeichner. Der Brief soll heute dem Unternehmen im Rahmen einer Kundgebung in München übergeben werden. D.J.