Asse-Gegner wollen genaue Prüfung

Die atomare Altlast muss sicher beseitigt werden, verlangen die Kritiker des Endlagers

HANNOVER taz ■ Die Gegner des ehemaligen Versuchsendlagers Asse bei Wolfenbüttel verlangen eine gründliche Prüfung aller Möglichkeiten, um die atomare Altlast zu beseitigen oder zu sichern. Sämtliche Vorbereitungen zur Flutung, wie sie der Betreiber plant, müsse man stoppen, sagte der Sprecher des Asse-Koordinationskreises Udo Dettmann gestern in Hannover. Zudem müssten schon jetzt Geräte entwickelt werden, mit denen jene 126.000 Atommüllfässer zurückgeholt werden können, die einst in dem ehemaligen Salzbergwerk versenkt wurden.

Nach Angaben der Asse-Gegner ist auch eine Füllung des Bergwerkes mit Beton oder eine Umlagerung der Abfälle unter Tage denkbar. Das Helmholtz-Zentrum als Betreiber der Anlage, das eine Flutung des Bergwerkes mit Magnesiumchloridlauge plant, habe diese Alternativen nicht geprüft, so Dettmann.

Mit Blick auf die Flutung würden unter Tage vor den Einlagerungskammern bereits Strömungsbarrieren errichtet. Zudem habe der Betreiber schon 11.000 Kubikmeter Magnesiumchloridlauge in die Grube eingeleitet. Eine Sanierung des Endlagers ohne zusätzliche radioaktive Belastung werde es allerdings nicht geben.

In Salzlauge, die seit Jahren an mehreren Stellen aus dem Untergrund in das Endlager fließt, waren erhebliche Belastungen mit radioaktivem Cäsium gefunden worden. JÜRGEN VOGES