Australier Downer wird Zypern-Gesandter der UNO

Canberras früherer Außenminister soll im Zypernkonflikt vermitteln. Franzose neuer Chef der UN-Friedensmissionen

CANBERRA taz/ap/dpa ■ Der australische Exaußenminister Alexander Downer wird neuer UN-Vermittler im Zypernkonflikt. Das bestätigte Australiens Premierminister Kevin Rudd am Dienstag. Downer will sein Mandat im australischen Parlament niederlegen. Der Politiker aus Adelaide war in der konservativen Regierung von Premier John Howard bis zu deren Abwahl im letzten November fast zwölf Jahre lang Außenminister und damit der am längsten auf diesem Posten dienende Minister in der Geschichte des Landes.

Downer gilt als versierter Diplomat mit engen Verbindungen zum Weißen Haus. Er war an der Befriedung des Konflikts um die Insel Bougainville in Papua-Neuguinea beteiligt wie an der Lösung des Osttimor-Konflikts. Er prägte aber auch Australiens Beteiligung im Irakkrieg mit und nannte die dortige Invasion noch vor wenigen Tagen eine „korrekte Entscheidung“. Kritiker warfen ihm gelegentlich arrogantes Auftreten vor. Vor allem pazifische Nachbarstaaten wie die Salomoneninseln und Fidschi empörten sich über das forsche Verhalten des heute 57-Jährigen.

In der Zeitung The Australian meinte Downer jetzt, die Aufgabe, das seit 1974 geteilte Zypern wiederzuvereinen, sei „kein Kinderspiel“. Vertreter der griechischen und türkischen Zyprer einigten sich am Dienstag in Nikosia auf eine dritte Gipfelrunde.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ernannte den französischen Diplomaten Alain Le Roy zum neuen Chef der UN-Friedenseinsätze. Der 55-Jährige wird damit für rund 20 Friedensmissionen mit weltweit mehr als 100.000 Soldaten verantwortlich sein. Er war zuvor Nordafrika-Berater von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy. Und der Außenminister Burkina Fasos, Djibril Yipènè Bassolé, wird neuer Chefunterhändler der Vereinten Nationen wie der Afrikanischen Union (AU) im Darfur-Konflikt. URS WÄLTERLIN