Die Zwei von der Tankstelle

Kaya Yanar und Mark Keller retten gemeinsam die Welt: „Dekker & Adi – Wer bremst, verliert!“ (20.15 Uhr, Sat.1)

Die lustigste Szene in „Dekker & Adi – Wer bremst, verliert!“ ist eine selbstreferenzielle: Auf der Flucht vor der marokkanischen Polizei rennt Adi (Kaya Yanar) über einen Markt und wirft sich – Gott allein weiß, wo er den herhat – einen Kaftan über. Mit einem Fisch in der Hand quasselt Adi auf seine Verfolger ein. Sein Fantasiemarokkanisch macht die Herren nicht stutzig, sie laufen weiter. Adi mustert den Fisch: „Was guckst du?“

Zugegeben, ein Riesenbrüller ist das nicht, aber das hier ist ja auch nicht Kaya Yanars Sat.1-Comedyshow „Was guckst du?“, sondern ein Actionfilm, inszeniert von „Alarm für Cobra 11“-Regisseur Sebastian Vigg – jawoll, ein Actionfilm. Und Yanar ist in seiner ersten Spielfilmrolle nur die Zugabe, überbrückt die Zeit zwischen den Schlägereien mit mal mehr, mal weniger lustigen Sprüchen. So wie Chris Tucker in „Rush Hour“.

Adi will sterben und tut alles dafür, indem er etwa die Gangster durchgängig als „die schwulen Jungs aus dem Saunaclub“ bezeichnet. Den harten, aber grundguten Thomas Dekker (mal wieder als Charles Bronsons kleiner Bruder: Mark Keller) lernt Adi kennen, als er sich vor dessen Truck wirft. Es kommt, wie es das Genre will: Die so verschiedenen Typen werden Partner und retten die Welt.

Die Handlung ist abstrus, die Darsteller scheinen selbst nicht dran zu glauben, was sie da spielen, und der Soundtrack lässt kein Truckerklischee aus („Sweet Home Alabama“) – Spaß macht „Dekker & Adi“ trotzdem. Wer nicht mehr verlangt als das, fährt gerne mit. DENK