Toleranter Austausch

Die neu gegründete Noël- und Jacqueline-Martin-Stiftung soll junge Brandenburger und Briten zusammenbringen

Begegnungen brandenburgischer und britischer Jugendlicher werden in Zukunft auf Grundlage der neu gegründeten Noël- und Jacqueline-Martin-Stiftung gefördert. Eine entsprechende Urkunde unterzeichneten am Montag der britische Stifter Noël Martin und die stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung „Großes Waisenhaus zu Potsdam“, Gesine Hanebuth-Schubert, in Birmingham. Bei der Zeremonie war auch Brandenburgs Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) anwesend. Mithilfe der Stiftung solle die „interkulturelle und antirassistische Arbeit“ mit jungen Menschen unterstützt werden, teilte das Bildungsministerium mit.

Der dunkelhäutige, aus Jamaika stammende Bauunternehmer Martin war am 16. Juni 1996 in Mahlow (Teltow-Fläming) Opfer eines Anschlags geworden. Er fuhr mit seinem Auto gegen einen Baum, nachdem Neonazis einen Stein in den Wagen geworfen hatten. Seitdem ist der Brite querschnittgelähmt und fast bewegungsunfähig. Die beiden Täter wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Martin lebt in Birmingham. Bereits im Jahr 2003 war der Noël-und-Jacqueline-Martin-Fonds gegründet worden, dessen Mittel in Höhe von 45.000 Euro das Stiftungskapital bilden. Er ist wie die Stiftung auch nach Martins Frau Jacqueline benannt, die im Jahr 2000 einer Krankheit erlag.

Der 48-jährige Martin begrüßte die Gründung der Stiftung als „Schritt in die richtige Richtung“. „Ich hoffe, dass wir die Arbeit weiter voranbringen und unsere Ziele besser erreichen können“, sagte er. Minister Rupprecht zeigte sich erfreut, dass das Land Brandenburg Martin seinen Respekt und seinen Dank für dessen „unermüdlichen Einsatz für mehr Toleranz zollen“ könne. Vom Stiftungskapital stammen 25.000 Euro aus Brandenburgs Landeshaushalt. DPA