Stadt kauft Bauwagenplatz

Die Bewohner des Bauwagenplatzes in Altona bekommen eine Perspektive. Das Areal gehört jetzt der Stadt

Der schwarz-grüne Senat setzt offensichtlich auf eine langfristige Befriedung des Konfliktes um die Bauwagen-Wohnkultur. Die Kommission für Bodenordnung der Finanzbehörde hat Ende der Woche dem Ankauf des 5.000 Quadratmeter großen Areals vom Bauverein zu Hamburg in Altona zugestimmt. Dadurch bekommt der älteste Bauwagenplatz Hamburgs eine Perspektive.

„Mit dem Ankauf des Grundstücks in der Gaußstraße erhält die Stadt als Eigentümerin alle Befugnisse, insbesondere die Entscheidung über die Nutzungs- und Entwicklungsperspektiven, die das Grundstück bietet“, sagt Finanzbehörden-Sprecher Sebastian Panknim. Über den Kaufpreis wollte Panknim jedoch nichts sagen, da es sich um einen privatrechtlichen Vertrag handelt.

Es wird darüber spekuliert, dass der Kaufpreis bei 2,7 bis 3,5 Millionen Euro liegen konnte: „Das bestätigen und kommentieren wir nicht“, so Panknim. Der Ankauf sei erforderlich gewesen, „um stadtentwicklungspolitische Potenziale schaffen und diese nutzen zu können,“ sagt Panknim.

Vor drei Wochen hatte die schwarz-grüne Mehrheit im Bezirk Altona gegen die Stimmen der SPD und mit Unterstützung durch die Fraktion der Linkspartei für den städtischen Kauf des Terrains gestimmt, da der Pachtvertrag zum Ende des Jahres ausgelaufen wäre. Schwarz-Grün setzt nun auf eine langfristige Lösung für die 44 BewohnerInnen und ihre Gefährte.

Dass die SPD gegen den Deal gestimmt hat, vermag zu verblüffen. Denn der Bauwagenplatz war einst das Prestigeobjekt der SPD. Als in den siebziger Jahren Obdachlose das Gelände der ehemaligen Maschinenfabrik Menck & Hambrock besetzten, war es SPD-Bezirksbürgermeister Hans-Peter Strenge, der durch die Einrichtung des Bauwagenplatzes Konflikte befriedete, obwohl es wegen Drogen oft Reibereien mit der Polizei gab. Selbst als der Schwarz-Schill-Senat 2001 alle Plätze räumen wollte, setzten sich die BewohnerInnen und der Bezirk Altona beharrlich gegen sämtliche Räumungsszenarien zur Wehr. KVA