MEDIENTICKER

Roman Bonnaire, Teamchef von ARD und ZDF für die Übertragung der Tour de France, hat eine Entscheidung über die zukünftige Tour-Berichterstattung für den September angekündigt. Dann würden die Intendanten beraten, ob man die Fernsehrechte, die bei der Europäischen Rundfunk-Union (EBU) liegen, weiter nutzen wolle. „Im Moment ist die Tendenz, dass wir es wohl tun werden“, so Bonnaire. 2007 hatten die Öffentlich-Rechtlichen die Berichterstattung nach Bekanntwerden des Dopingfalls Patrik Sinkewitz gestoppt. 2008 wurden bisher drei Dopingfälle bekannt, bei denen es sich aber, so die Argumentation von ARD und ZDF, nicht um systematisches Doping handle. Die Fälle würden im Gegenteil darauf hindeuten, dass die Dopingkontrollen funktionierten. (dpa)

Die Netzeitung, von Sparmaßnahmen des britischen Mutterhauses Mecom bedroht, bleibt zunächst erhalten. Am Freitag erklärten die Geschäftsführer Robert Daubner und Josef Depenbrock den 16 Festangestellten, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde. Am Vortag war Mecom-Chef David Montgomery zu Gesprächen in Berlin gewesen. Laut einer Mitteilung des Konzernbetriebsrats sagten Depenbrock und Daubner, sie hätten Montgomery ein neues „sehr experimentelles“ Onlineprojekt vorgeschlagen. In vier bis fünf Wochen solle das Konzept dafür fertig sein. Die Honorartöpfe für freie Mitarbeiter drohen aber zu schrumpfen. „Ohne Freie wird es nicht gehen, aber nicht in dem Umfang“, wird Depenbrock zitiert. (taz)

Bodo Hombach, Geschäftsführer der WAZ-Mediengruppe, hat die Bundesregierung aufgefordert, als Hauptaktionär der Post Pläne des Unternehmens für eine Gratiszeitung zu stoppen. „Nach der Bananenrepublik-Posse um den Mindestlohn sollte die Bundesregierung ein für alle Mal klarstellen, dass sie einer solchen Staatszeitung ihre Zustimmung nicht geben wird“, sagte Hombach dem Spiegel. Für die WAZ schloss er aus, mit der Post eine Gratiszeitung auf den Markt zu bringen. In der Branche wird spekuliert, die Post wolle Pläne für eine Gratiszeitung mit Unterstützung von Verlagen verwirklichen. Genannt wurde auch die WAZ. (dpa)