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türkische und westeuropäische blätter über den anschlag von istanbul

„Wir kennen die Mörder“, behauptet das türkische Massenblatt Sabah aus Istanbul auf seiner Titelseite. Bei dem Abschlag sei RDX als Sprengstoff benutzt worden, der auch bei PKK-Anschlägen bereits öfters zum Einsatz gekommen sei. „Ein ziviles Massaker der PKK“, titelt auch das konservative Massenblatt Hürriyet. Die „separatistischen Terroristen“ hätten eine Strategie der al-Qaida kopiert, in dem sie zwei Bomben gezündet und damit auch heraneilende Schaulustige und Helfer getötet habe. „Eine Terror-Falle gegen die Bevölkerung in Güngören“, urteilt die liberale Radikal. „Niederträchtig“, titelt hingegen Vatan. „Mögen eure Hände brechen“, schäumt die nationalistische Aksam.

In Rom meint La Repubblica zum Anschlag: Die Bomben in Istanbul gestern könnten eine unmittelbare Antwort auf die Blitzangriffe der türkischen Luftwaffe auf den Nordirak sein: Dabei wurden zwölf Stellungen von PKK-Rebellen getroffen, von denen aus die Offensiven in Anatolien starten.

Le Soir aus Brüssel analysiert das laufende Verbotsverfahren gegen die Regierungspartei AKP: Niemand wagt die geringste Prognose. Denn die Unsicherheit ist total gegenüber einem Gericht, das seit einem Jahr manchmal überraschende Urteil gefällt hat und sich als kritischer Garant eines laizistischen Systems gegenüber der Regierungspartei versteht.

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