Spritpreise machen Ryanair schwach

Der irische Billigflieger befürchtet bis zu 60 Millionen Euro Verlust in diesem Jahr

FRANKFURT/M. ap ■ Bislang galt der irische Billigflieger als verhältnismäßig gut gewappnet gegen die hohen Treibstoffpreise: Chef O’Leary kündigte zwar eine schwarze Null für das laufende Jahr an, aber die Anteilseigner hatten sich gelassen gezeigt. Am gestrigen Montag hieß es aber plötzlich, dass im Geschäftsjahr 2008/2009 bis zu 60 Millionen Euro Verlust möglich seien. Denn das Nettoergebnis fiel in dem Ende Juni abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal um 85 Prozent auf 21 Millionen Euro, während sich die Kerosinkosten nahezu verdoppelten.

Die Treibstoffkosten machten nun die Hälfte aller Ausgaben aus gegenüber 36 Prozent vor einem Jahr. Die Passagierzahl stieg unterdessen um 19 Prozent auf 15 Millionen und der Umsatz legte um 12 Prozent auf 777 Millionen Euro zu. O’Leary kündigte aggressive Kostensenkungen an. Ryanair will in der Wintersaison 19 Flugzeuge stilllegen. Auch sind firmenweit die Gehälter eingefroren. Die Aktie fiel um bis zu 25,7 Prozent – auf 2,40 Euro. Das ist der tiefste Stand seit Herbst 2004. Der starke Ölpreisanstieg macht der ganzen Branche zu schaffen. Air Berlin sah sich am Montag genötigt, Spekulationen über eine mögliche Insolvenz zurückzuweisen.