Bush stützt Häusermarkt

Immobilienkrise: US-Präsident will Hauskäufer und Banken mit mehr als 300 Milliarden vor Ruin retten

WASHINGTON afp ■ Mit seiner Unterschrift hat US-Präsident George Bush gestern ein milliardenschweres Hilfspaket in Kraft gesetzt, das die von der Immobilienkrise betroffenen Hauskäufer und Banken vor dem Ruin retten soll. Der Staat wolle mit seiner Hilfe die verunsicherten Märkte stabilisieren und sicherstellen, dass „mehr amerikanische Familien ihre Häuser behalten können“, erklärte Bushs Sprecher. Das Gesetz verschafft zahlungsunfähigen Kreditnehmern Zugang zu staatlichen Garantien zur Refinanzierung ihrer Darlehen. Es ermöglicht ferner Staatskredite für die angeschlagenen Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac, und es stellt Kommunen Geld für den Kauf zwangsversteigerter Immobilien zur Verfügung.

Der Kongress hatte das Gesetzespaket mit parteiübergreifender Mehrheit verabschiedet. Es ist das umfangreichste Eingreifen des Staates zur Stützung des Immobilienmarkts seit Jahrzehnten. Wegen der Dringlichkeit der Immobilienkrise entschied sich Bush trotz anfänglicher Bedenken gegen ein Veto. Kritiker monieren, der Staat belohne „unverantwortliches“ Handeln der Finanzinstitute und Kreditnehmer.

Allein der Fonds für überforderte Hauskäufer umfasst 300 Milliarden Dollar (rund 190 Milliarden Euro). 4 Milliarden Dollar fließen an Kommunen, die zwangsversteigerte Immobilien kaufen und instandhalten sollen, um Verwahrlosung und Wertverlust zu stoppen. Das Angebot staatlicher Kredite für die Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac ist verbunden mit einer Stärkung der Aufsicht. Die beiden Banken verwalten rund 40 Prozent der privaten US-Immobilienkredite.