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ZUKÜNFTIGE HILFE UNKLAR

Die gesundheitliche Versorgung der Prostituierten in Kiel ist spärlich. Nur eine Ärztin ist für die Bordelle eingesetzt – mit einer 10-Stunden-Stelle. Ob diese im nächten Jahr noch besetzt wird, ist bisher unklar. Und damit auch, ob die Frauen in Zukunft noch effektiv vor Infektionskrankheiten geschützt werden können. Der Aufklärung der Freier selbst, die laut Sozialpädagogin Gesine Grömm besonders während der jährlichen Kieler Woche geschehen müsste, steht die Stadt ebenfalls im Wege. Der letzte Versuch der Beratungsstelle vor drei Jahren mit einer Kostümaktion für Aufklärung auf dem Straßenfest zu sorgen, hielt die Stadt für „nicht so angemessen“, sagt deren Pressesprecher Arne Gloy. In übergroßen Kondomen sollten Flyer verteilt werden. Die Kürzungen haben Konsequenzen. Die Opfer von Frauenhandel sind oft nur durch den direkten Kontakt in den Bordellen zu erreichen. Seit der EU-Osterweiterung sind auch die Möglichkeiten der Polizei, unfreiwillige Sexarbeiterinnen bei der Kontrolle der Aufenthaltsgenehmigungen zu entdecken, „dramatisch zurückgegangen“, sagt Mileuexpertin Silke Dörner. Die Stadt Kiel prüft zur Zeit in einer Untersuchungskomission, ob die Stelle der Ärztin weiterhin notwenig ist. KLU

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