Acht Prosecco trinkende Frauen

betr.: „Kampf um den Platz im Regal“, taz vom 26. 7. 08

Wiebke Porombka schildert die Lage auf dem Buchmarkt sehr zutreffend. Sie fordert eine neue Form der Literaturförderung zu überdenken, die sich „neben der Autoren auch der Verlagsförderung“ annehmen könnte.

Ich gestalte seit bald 14 Jahren das Programm eines Literaturhauses und kann diese Forderung nur unterstützen: Was nutzt einem Autor – ich erhielt beispielsweise zwei Literaturpreise – die Laudatio, wenn er den Verlag nicht findet, der sich seiner Texte gründlich und anhaltend annimmt, bis es eine erste echte öffentliche Rezeption gegeben hat?

Wenn wir uns, weil es diese Förderung nicht gibt, an den Markt anpassen, erhalten wir, wie Thomas Steinfeld von der Süddeutschen Zeitung es formuliert, monatlich acht Bücher, in denen Frauen Prosecco trinken. Auf der Strecke aber bleibt seit Jahren, was die Gesetze der Kunst, was die Auseinandersetzungen mit der Gegenwart fordern. RAINER WIECZOREK, Darmstadt

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