ES WAR EINMAL

Funktionär in Haft: Kim Un Yong 2004

Juni 2004, zwei Monate vor den Spielen von Athen: Ein Bezirksgericht in Seoul verurteilt den Präsidenten des Taekwondo-Weltverbandes Kim Un Yong zu zweieinhalb Jahren Gefängnis. Der Vorwurf: Der südkoreanische IOC-Vizepräsident soll fast 600 Millionen Euro an Bestechungsgeldern angenommen und mehr als 2,2 Milliarden verschiedener Sportverbände veruntreut haben. Das eigentlich milde Urteil erklärt der Richter mit der Reue des vor Gericht demonstrativ heulenden Kim und seinem „Beitrag zur weltweiten Entwicklung der nationalen Sportart Taekwondo“. Erst ein knappes Jahr später, im Mai 2005, gibt Kim seinen Platz im IOC auf. Im Juni wird er 74-jährig im Zuge einer Amnestie aus dem Knast entlassen: Kim sei gesundheitlich angeschlagen. TO