Panik auf dem Torfkahn führte zu Unglück

Bei einer Senioren-Fahrt mit einem historischen Torfkahn brach Panik aus, als Wasser in das Schiff schwappte

An Bord des Kahns waren 15 Mitglieder einer Seniorengruppe aus Bad Segeberg in Schleswig-Holstein. Bei windigem Wetter waren sie auf der Hamme bei Worpswede unterwegs, nur 200 Meter vor dem Anleger schwappte offenbar Wasser in den Torfkahn und löste unter den Senioren aus Bad Segeberg Panik aus. Diese haben sich daraufhin auf eine Seite des Kahns begeben, so rekonstruiert die Wasserschutzpolizei den Unfall, der Kahn bekam Schlagseite. Zwar ist er nicht untergegangen, aber einige ins Wasser gefallene Passagiere seien vermutlich unter die „Persenning“ geraten, das ist eine Plane, mit der die Passagiere des Torfkahns gegen Regen geschützt werden.

Die Besatzung eines Motorschiffs entdeckte den gekenterten Kahn. Zwei Besatzungsmitglieder sowie Angestellte einer nahe gelegenen Gastwirtschaft sprangen ins Wasser, um die um Hilfe Schreienden zu retten. Eine 70 Jahre alte Frau konnte nur noch tot geborgen werden, vier Menschen wurden verletzt. Eine 65-jährige Frau schwebte am Donnerstag noch in Lebensgefahr.

Torfkähne transportierten einst den begehrten braunen Brennstoff aus dem Teufelsmoor ins rund 25 Kilometer entfernte Bremen. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, wird gegen den 79 Jahre alten Bootsfahrer wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Außerdem seien weitere Torfkahnfahrten auf dem Fluss vorerst verboten. Zunächst solle das Boot untersucht werden. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte Polizeisprecher Jürgen Menzel. Am Freitag soll ein Sachverständiger das Schiff unter die Lupe nehmen. dpa/taz