Die neuen Lehrer sind da

Pannen bei der Neueinstellung von Lehrern wie im letzten Jahr soll es nicht mehr geben, verspricht Bildungs-Senatorin Jürgens-Pieper – und dämpft Erwartungen an die neuen Pisa-Werte für Bremen

Von Klaus Wolschner

Für 71.000 SchülerInnen beginnt heute das neue Schuljahr, für fast 4.000 davon ist es das erste Schuljahr. Das Datum nahm Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) zum Anlass, drei Schulen zu besuchen, an denen größere Bausanierungsmaßnahmen stattfanden. Insgesamt 22 Millionen Euro konnte sie in diesem Jahr für Instandhaltung und Sanierung ausgeben.

Einigermaßen stolz berichtet sie auch, dass in diesem Jahr die Neueinstellung von Lehrern rechtzeitig in Angriff genommen worden sei. 151 Stellen konnten zum Schuljahresbeginn neu besetzt werden, trotz bundesweit sinkender Bewerberzahlen – nur zwei Stellen in naturwissenschaftlichen Mangelfächern seien noch ausgeschrieben.

Besonders freut sich die Bildungssenatorin über den Ausbau des Ganztagsschulangebotes. Das betrifft die Grundschule an der Parsevalstraße (als „Vorlaufjahr“), die Integrierte Stadtteilschule am Leibnizplatz und das Schulzentrum Findorff, zunächst beginnend mit dem fünften Jahrgang.

Bei der von Rot-Grün in Angriff genommenen „Schulentwicklungsplanung“ soll es in wenigen Wochen Vorschläge der Senatorin und Parteitags-Entscheidungen der beiden Koalitionspartner geben – man sei sich bereits weitgehend einig, betonte Jürgens-Pieper. Die renommiertesten Experten bundesweit seien zu Vorträgen nach Bremen gekommen, in den Stadtteilen habe es „Runde Tische“ gegeben – also „genügend Beratungsgrundlage“.

Rund zehn Schulen, so rechnet die Senatorin, werden über „Modellprojekte“, noch bevor die Schulgesetznovelle greift, den Schritt in die noch zu beschließende Struktur machen können. Deutlich mehr Schulen haben schon diesbezügliche Anträge gestellt. Da geht es um Schulzentren, die integrativer Arbeiten wollen und „Sekundarschul-“ mit den Gymnasialklassen integrieren wollen, es geht um die Bildung von „Jahrgangsteams“ bei den Lehrern, die eine Klasse über fünf Jahre stabil in der Mittelstufe begleiten sollen, und schließlich um „mehr Durchgängigkeit“, also um neue Schulstandorte, an denen Mittel- und gymnasiale Oberstufe angeboten wird.

Im November werden die nach Bundesländern differenzierten neuen Pisa-Ergebnisse veröffentlicht. Jürgens-Pieper dämpfte Erwartungen, dass Bremen seinen Platz am Schluss der Länderliste verlieren könnte. Auch andere Länder hätten sich angestrengt, erklärte sie, der Aufholprozess benötige mehr Zeit.

Bei der Wahl der weiterführenden Schule – das betraf 4.213 SchülerInnen – habe für 87,5 Prozent der Erstwahl-Wunsch erfüllt werden können, betont die Senatorin. Weitere 6,4 Prozent seien mit der Zweitwahl zufrieden gewesen. Nur eine kleine Zahl von Eltern hätte – 51 Schüler betreffend – haben den Gerichtsweg gewählt, um trotz der erschöpften Raum-Kapazitäten ihren Schulwunsch durchzusetzen.