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Flo Fernandez hat anscheinend sein postpubertäres Dilemma überwunden und ist erwachsen geworden. Das heißt auch, er muss nicht mehr um jeden Preis als Großstadtcowboy alleine um die Häuser ziehen, sondern tritt mit zwei MitstreiterInnen auf. Das ergab mehr und mehr eine handfeste Indierock-Formation im allerbesten Sinne. Relativ neu dabei ist eine zweite Gitarre, was dem Kopf des Ganzen noch mehr Zeit lässt, zu tun, was er am besten kann: Geschichten erzählen. Jetzt tritt (treten?) Flo Fernandez als Support für „Saboteur“ auf. Do, 21. 8., 21 Uhr, Knust, Neuer Kamp 30

Seit Wochen kündigte es sich an: In jedem Laden, jeder Bar, jedem Jugendzentrum oder Friseursalon lief „The Devil You + Me“, die neue Platte von The Notwist. Dann die Ankündigung des Kampnagel-Sommerfestivals, dass die Band in Hamburg das erste Mal zusammen mit dem Andromeda Mega Express Orchestra auftrete, das auch die Streicherarrangements auf dem Album verantwortet. Dann die dramatische Nachricht: Das Konzert am Samstag ist AUSVERKAUFT! Noch Platz dürfte es dafür vermutlich in einem kleinen, etwas feuchten Souterrain im Münzviertel geben: Der vom Künstler Michel Chevalier initiierte Laden / Galerieraum „Unlimited Liability“ nutzt weise das Sommerloch, um Interessierte zu Ausflügen in diese Abseite der Innenstadt zu animieren. Am Samstag nun lässt er dort beispielsweise Elektronengehirn Malte Steiner mit einer audiovisuelle Performance auftreten. Sa. 23. 8., 21 Uhr, Unlimited liability, Norderstraße 71

Cindy McEnroe und Greg Davis galten bislang als zwei abgehalfterte Tennis-Sternchen aus Kalifornien, die jetzt nach Hamburg gekommen sind, um irgendeinem German Rock Boom nach zu hechten und sich trendbewusst in der „Talentstadt“ Hamburg zu platzieren. Am Mittwoch wird Jack Fucking Twist das erste Mal nicht im Tennisdress zu sehen sein – ob das der Einfluss der PR-Agentur ist? Mit Bass und Schlagzeug und Gesang verkaufen einem die beiden einen Apfel für ein Ei und rockern in poppigster Manier durch US-amerikanische Indiesounds. Heraus kommt hübscher Lofi-Pop-Sound, der eigentlich keiner Attitude mehr bedarf. Ebenfalls ein Duo und mindestens genauso um den Stilmix bemüht sind die beiden Freunde von xrfarflight: Fast schon respektlos schustern sie zwischen 60s-Garagen-Pop, Breakbeat, Krautrock und Singer / Songwriter eine sehr wohlklingende und eigenständige Indierocknummer zusammen. Mi, 27. 8., 19 Uhr, MS Hedi, Abfahrt von den Landungsbrücken immer zur vollen Stunde. KERSTIN SCHROEDINGER