Resolution blockiert

Eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zum Konflikt im Kaukasus ist erneut ergebnislos geblieben. Das Gremium beriet am Dienstag über eine Resolution, die Russland zur Einhaltung der Waffenruhe und zum vollständigen Rückzug seiner Truppen auffordern sollte. Russland erklärte erwartungsgemäß, es werde der Resolution nicht zustimmen. Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin warf den Mitgliedern des Sicherheitrats Parteilichkeit vor. Der französische Resolutionsentwurf sei unangemessen. Der Aggressor werde als Opfer dargestellt, kritisierte Tschurkin. AP

Der Rückzug der russischen Truppen aus Georgien soll bis Freitag (22. August) beendet sein. Ausgenommen seien nur 500 Mann, die mit den vereinbarten zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen für die Bevölkerung betraut seien, teilten der russische Präsident Dmitri Medwedjew und der französische Präsident Nicolas Sarkozy am Dienstagabend in einer gemeinsamen Erklärung mit. DPA

Der Krieg hat nach offiziellen Angaben der beteiligten Seiten 1.771 Menschen das Leben gekostet. Die meisten von ihnen, 1.492, starben nach südossetischen Angaben beim Angriff der georgischen Truppen. Das teilte die Statistikbehörde des international nicht anerkannten Gebietes am Mittwoch nach Angaben der russischen Agentur Ria Nowosti in Zchinwali mit. Die georgische Regierung bezifferte die Zahl der getöteten Landsleute auf insgesamt 215. Dies seien 146 Soldaten und Polizisten sowie 69 Zivilisten. Insgesamt 1.469 Menschen seien bei den Kämpfen verletzt worden, gab der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im georgischen Parlament, Giwi Targamadse, am Mittwoch in Tiflis bekannt. Aufseiten der russischen Armee starben 64 Soldaten. Weitere 323 wurden nach Angaben des stellvertretenden Generalstabschefs Anatoli Nogowizyn vom Mittwoch bei dem Kampfeinsatz im Südkaukasus verletzt. DPA

Die russische Militärführung hat das Bekenntnis der Nato zu Georgien nach dem Blutvergießen im Südkaukasus scharf kritisiert. „Die Einrichtung einer ständigen Nato-Georgien-Kommission wird Tiflis zu einem weiteren Blitzkrieg in den Konfliktgebieten ermutigen“, sagte Vizegeneralstabschef Anatoli Nogowizyn am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Moskau. Das Gremium war von den Außenministern der Nato-Staaten am Dienstag geschaffen worden. DPA