sonntag in bremen
: „Bremen ist das teuerste Werk“

Die Kelloggs-Beschäftigten fürchten um ihre Arbeitsplätze

taz: Wieso haben Sie Angst um den Kelloggs-Standort in Bremen?

Dieter Nickel, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten Region Bremen Weser Elbe: Eine Aussage von der Konzern-Spitze dazu gibt es bislang nicht, aber wir wollen aktiv werden, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist. Dass wir sagen, dieser Standort ist gefährdet, liegt an einer Indizienkette.

Was für Gefährdungs-Indizien gibt es denn?

Wir wissen, dass Kelloggs ein Werk in Polen baut und dass der Absatz zumindest nicht wächst. In Frankreich und Großbritannien sind die Werke nicht ausgelastet, in Bremen auch nicht.

Wieso sollte ausgerechnet das Bremer Werk schließen?

Weil Bremen das teuerste Werk ist.

Wie viele Arbeitsplätze wären von einer Schließung betroffen?

300 Arbeitsplätze gibt es direkt in der Produktion. Marketing wäre auch ohne Produktion nötig, eine Verwaltung aber nicht.

Wie wollen Sie nun versuchen, die Arbeitsplätze zu retten?

Der Betriebsrat hat schon im Juni ein Konzept mit Optimierungsvorschlägen übergeben. Darin stehen alle Möglichen Maßnahmen, um betriebliche Abläufe zu optimieren und damit Geld zu sparen. Wir sind auch bereit, über tarifliche Vereinbarungen zu reden, wenn im Gegenzug die Arbeitsplätze gesichert werden.

Fragen: Jana Wagner

Weitere Informationen: Am Sonntag im Rahmen des Kindertages am Marcusbrunnen im Bürgerpark