Brand in AKW in Spanien

Atomanlage bei Tarragona wird nach Feuer abgeschaltet. Umweltschützer fordern Stilllegung

BERLIN dpa ■ In einem AKW im Nordosten Spaniens ist gestern ein Feuer ausgebrochen. Die Flammen seien nach knapp zwei Stunden gelöscht worden, teilte die Aufsichtsbehörde für nukleare Sicherheit CSN mit. Die Anlage sei abgeschaltet worden, hieß es.

Im Atomreaktor Vandellòs II bei Tarragona geriet aus noch unbekannter Ursache ein Generator in Brand. Bürgermeister Josep Castellnou betonte: „Der Brand ereignete sich im konventionellen Bereich des Kraftwerks und weit entfernt von den Nuklearbrennstäben.“ Eine Untersuchung solle die Ursache des Feuers ermitteln.

Umweltschützer verlangten, dass das AKW – ebenso wie die nahen Reaktoren Ascó I und Ascó II – bis auf weiteres stillgelegt werde. Die Organisationen Greenpeace und Ecologistas en Acción wiesen darauf hin, dass es in den Anlagen zuletzt mehrere Zwischenfälle gab. Den AKW-Betreibern solle die Genehmigung entzogen werden.

Aus dem Kraftwerk Ascó I war im November 2007 radioaktiv verseuchter Wasserdampf ins Freie gelangt. Die CSN legte den Kraftwerksbetreibern zur Last, die Panne erst sechs Monate später gemeldet und den Zwischenfall heruntergespielt zu haben. Den Betreibern droht eine Strafe von bis zu 22,5 Millionen Euro. Darüber hat das Industrieministerium allerdings noch nicht entschieden.

Indes sollen erste Untersuchungen nach einer neuen Panne in einer französischen Atomanlage „nur geringe Umweltbelastungen“ ergeben haben. Aus einem unterirdischen Abwasserrohr in der Urananlage Pierrelatte bei Avignon war radioaktive Flüssigkeit ins Erdreich gesickert. Die Atomaufsichtsbehörde leitete Boden- und Grundwasseranalysen ein.