Chrom und Platin werden knapp und teuer

Ökonomen untersuchen Abhängigkeit Deutschlands von einzelnen Rohstoffen – und geben für Energie Entwarnung

BERLIN taz ■ Hohe Rohstoffpreise bleiben ein Risiko für die deutsche Wirtschaft. Zu diesem Fazit kommt das industrienahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einer neuen Studie, die es am Montag vorgestellt hat. Demnach haben sich die Ausgaben für den Import von Rohstoffen in die Bundesrepublik zwischen den Jahren 2004 und 2006 von 62 Milliarden Euro auf 107 Milliarden Euro nahezu verdoppelt. Aber nicht nur der Preis, sondern auch Versorgungsengpässe mit bestimmten Rohstoffen belasteten die deutsche Wirtschaft.

Die IW-Ökonomen entwickeln in der Studie ein Bewertungsraster, um Nachschubprobleme bei einzelnen Rohstoffen zu erkennen. Ergebnis: Vor allem bei seltenen Metallen wie Chrom, Platin oder Niob könnte es zu Engpässen kommen. Sie werden etwa zur Herstellung von Edelstahl benötigt und kommen nur in wenigen Ländern vor. Entwarnung gibt das IW bei der Versorgung mit Erdöl und Erdgas. „Hier treten viele Länder als Anbieter auf dem Weltmarkt auf“, so IW-Direktor Michael Hüther. Rohstoff-Analyst Timo Graucob vom Bankhaus Merck Finck & Co allerdings sagte der taz: „Die Erkenntnis, dass bestimmte Rohstoffe selten vorkommen, ist nicht neu.“ Die Wirtschaft plant mit Knappheit. TA