Der Prius allein reicht Toyota nicht

Der japanische Autohersteller senkt seine Verkaufsprognose und könnte dennoch größter Hersteller der Welt werden

BERLIN dpa/taz ■ Trotz anhaltend großen Interesses am Öko-Primus Prius senkt Toyota seine Verkaufsprognose. Mit nur noch 9,7 Millionen verkauften Modellen weltweit statt den angestrebten 10,4 Millionen, rechnet das Unternehmen für 2009. Grund ist die sinkende Nachfrage in Nordamerika und Europa, wie Firmenchef Katsuaki Watanabe informierte. Auch in Deutschland blieben die Verkaufszahlen im ersten Halbjahr niedrig, bestätigte eine Sprecherin.

Die Korrektur entspricht dem Branchentrend, sagt Gerd Lottsiepen, Autoexperte des Verkehrsclub Deutschland (VCD). „Das liegt vor allem an den ökologisch nicht verträglichen Autos“, erklärte er. Man vergesse häufig, dass Toyota auch große Geländefahrzeuge produziere. Die Nachfragen nach dem Hybridfahrzeug Prius lägen ununterbrochen auf hohem Niveau. Die Produktion könne teilweise nicht mit dem Kaufinteresse Schritt halten.

Allzu großen Anlass zur Sorge hat Toyota aber nicht. Mit einem Vorsprung von 300.000 verkauften Autos in der ersten Jahreshälfte übertrumpften die Japaner den jahrzehntelangen Branchenführer GM und könnten 2008 erstmals der Konzern werden, der die meisten Autos verkauft hat. MASCH