Diplomatie per Fußballspiel

ISTANBUL taz ■ Erstmals reist ein türkischer Präsident an diesem Samstag in die armenische Hauptstadt Eriwan, seit aus der Ex-Sowjetrepublik Armenien 1991 ein eigenständiger Staat wurde. Anlass ist das Fußballspiel beider Nationalmannschaften für die Qualifikation zur WM 2010. Nach langem Zögern hat Präsident Abdullah Gül sich entschieden, dass er einer Einladung seines armenischen Kollegen Serge Sarkisian folgen wird. Armenische Nationalisten haben Proteste gegen Gül angekündigt, doch ist die öffentliche Meinung in Eriwan eher positiv. Der Besuch in Armenien hat hohen Symbolwert. Beide Länder haben keine diplomatischen Beziehungen miteinander. Die beiderseitige Grenze ist geschlossen. Das Verhältnis wird durch den Streit über Massaker an der armenischen Bevölkerung im Osmanischen Reich 1915 belastet. JG

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