: Sprung über den Schatten von Olympia
Die niedersächsische Springreiterin Michaels-Beerbaum macht mit einem klaren Sieg im italienischen Arezzo ihr Olympiadebakel vergessen und kassiert 100.000 Euro Siegprämie. In der Gesamtwertung liegt sie auf Platz drei
Meredith Michaels-Beerbaum hat das Siegen nicht verlernt. Knapp drei Wochen nach dem Olympia-Debakel der deutschen Springreiter gewann die Weltranglisten-Erste am Samstag im italienischen Arezzo mit Shutterfly zum dritten Mal in diesem Jahr eine Station der Millionen-Serie Global Champions Tour. Einen Tag später reichte es bei der Riders-Tour-Station in Paderborn mit Zweitpferd Checkmate immerhin zu Platz sieben.
„Das war ein ganz spezieller Sieg für mich“, kommentierte Michaels-Beerbaum am Samstagabend in Italien. „Es hat mir das Herz gebrochen, die Bronzemedaille in Hongkong so knapp zu verpassen. Deshalb bin ich stolz, dass ich wieder zurückgekommen bin.“
Während nur 12 Hundertstelsekunden zur Olympia-Medaille fehlten, war die Entscheidung in Arezzo überaus deutlich: Die Europameisterin blieb mit ihrem Pferd Shutterfly als einzige Starterin fehlerfrei in beiden Umläufen. Sie kassierte nach den Erfolgen in Cannes und Estoril zum dritten Mal in dieser Saison 100.000 Euro Siegprämie.
Platz zwei ging in Arezzo an Judy Ann Melchior aus Belgien mit Aktion Pur vor dem Schweizer Steve Guerdat mit Tresor. Der viermalige Olympiasieger Ludger Beerbaum (Riesenbeck) mit Enorm belegte Platz acht und sicherte sich damit noch den Sprung unter die besten 25 der Gesamtwertung, die bei dem 1,9- Millionen-Euro-Turnier in Sao Paulo starten dürfen.
Beim Turnier in Paderborn gewann die gebürtige Brasilianerin Luciana Diniz mit ihrem Pferd Locarno die vierte Station der deutlich geringer dotierten Riders Tour. Die in Fürstenau lebende Springreiterin verwies Gert-Jan Bruggink (Niederlande) mit Primeval Wings und Carsten-Otto Nagel (Wedel) mit Corradina auf die Plätze. In der Gesamtwertung hat Nagel die Führung vor den beiden Abschluss-Etappen in Hannover und München weiter ausgebaut. Er liegt vor Janne- Friederike Meyer (Hamburg) und Michaels-Beerbaum. MICHAEL ROSSMANN
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
