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geläufig Größtmögliche Begeisterung

„In der Tat ist es für den Rezipienten beim Hören von Ruppmusik schwierig, sich eine andere Position vorzustellen als entweder größtmögliche Begeisterung oder Indifferenz ob des nur schwerlich nachvollziehbaren und kaum nach außen vermittelbaren Regelsystems der Musik. Entweder man macht es mit und lässt sich in den Sog mitreißen von Phrasen und motivischen Zellen, die Rupp immer wieder manisch umkreist, wiederholt, sich an ihnen festbeißt, nur um dann blitzschnell zu anderen Segmenten zu wechseln, als sei es programmiert, oder man wird durch die Überforderung ermüdet. So einfach ist das.“ Dass es so einfach sei, behauptet der Jazzkenner und Groblabelbetreiber Felix Klopotek. Ob es aber so einfach ist, muss man dann doch selbst herausfinden. Wenn der 39-jährige Gitarrist Olaf Rupp (Foto), der übrigens ein bekennender Albert-Ayler-Verehrer ist, heute Abend auf seinem Instrument freejazzt, ist es die große Frage, ob es den Leuten im sonst eher drögen Uebereck wirklich das Bier aus der Hand reißt, ob die Schwatzatmosphäre schwindet und sich stattdessen eine Clubatmosphäre Bahn bricht, mit der man in Kneipen gemeinhin nicht rechnet. Andererseits ist der Prenzlauer Berg ja nun hinlänglich bekannt für seine Freejazz-Szene, so dass es, während sich der manische Rupp zu elektronischen Sounds in die Musik vergräbt, gut möglich ist, dass es den einen oder die andere vor Begeisterung eben doch vom Hocker reißt. Olaf Rupp allerdings wird so oder so sein Möglichstes tun. SUN

Uebereck, 21.30 Uhr

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