Mit Pril gegen das Öl

Bremerin war in Galizien, um Vögel zu waschen

Zehn Jahre, schätzen Experten, dauert es, bis das Öl des gesunkenen Tankers „Prestige“ vor der spanischen Küste beseitigt ist: frustrierend für Naturschützer. Trotzdem fahren viele nach Galizien, um winzige Fortschritte zu erzielen. Unter ihnen die Bremer Naturschützerin Sabine Gonelli.

Die Expertin für Meeresküsten- und Gewässerschutz beim Bremer NABU fuhr mit der Organisation „Project Blue Sea“ 14 Tage nach La Coruna. Mit einem internationalen Team versorgte sie dort Vögel, die mit dem Öl in Kontakt gekommen waren. „Das raffinierte Öl, das die „Prestige“ geladen hatte, ist besonders giftig“, weiß Gonelli. Augen und Füße werden verätzt, die Struktur des Gefieders geschädigt.

Wenn die Tiere gefunden werden, kommen sie auf die Erste-Hilfe-Station. Hier reinigen die Helfer zuerst die Augen, den Schnabel und die Füße. Eine Aktivkohle-Elektrolytenlösung wird den Tieren verabreicht, um das geschluckte Öl zu binden. Jeweils zu zweit reinigen die Helfer das Gefieder mit Spülmittel, bis die natürliche Struktur wieder hergestellt ist. Ausgewildert werden die Vögel in Portugal. Bis Ende Dezember konnten etwa 400 gerettet werden– eine geringe Zahl. Trotzdem sei es eine „sehr befriedigende Arbeit“, so Gonelli. lew