Mehr Babys erkrankt

Chinas Regierung räumt Fehler ein, nachdem mindestens drei Kinder an verseuchter Milch gestorben sind

PEKING afp ■ Der Skandal um verseuchtes Milchpulver in China weitet sich aus: Inzwischen sind nach offiziellen Angaben mehr als 6.000 Kinder erkrankt, mindestens drei Babys starben durch die vergiftete Milch. Die Chemikalie Melamin wurde in Produkten von 22 Herstellerfirmen nachgewiesen, darunter die zwei größten Molkereibetriebe des Landes. Zwei der Firmen exportierten auch Produkte ins Ausland. Die Regierung räumte „Fehler“ in der bisherigen Kontrolle der Milchindustrie ein. Die Lebensmittelaufsicht kündigte eine umfassende Überprüfung aller chinesischen Milchproduzenten und sämtlicher Milchprodukte an. Der Markt für Milchprodukte sei „chaotisch“, hieß es laut einem Bericht des staatlichen Fernsehsenders CCTV bei einer Kabinettssitzung unter Leitung von Regierungschef Wen Jiabao. Die bisher „schwachen“ Kontrollen müssten verbessert und ausgebaut werden. Zwei der bislang betroffenen Herstellerfirmen exportierten nach Regierungsangaben auch nach Bangladesch, Burundi, Gabun, Birma und in den Jemen. Ob unter jüngeren Lieferungen auch verseuchte Milchprodukte waren, muss noch geklärt werden.

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