Leichter Nackenschlag für die USA

Brasiliens Präsident Lula unterstützt die Ausweisung des US-Botschafters aus Bolivien

PORTO ALEGRE taz ■ Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat die Ausweisung des US-Botschafters aus Bolivien unterstützt. Die Entscheidung seines bolivianischen Kollegen Evo Morales sei „korrekt“, sagte Lula in einem Interview mit dem staatlichen Sender TV Brasil. Morales hatte Botschafter Philip Goldberg vorgeworfen, durch seine Unterstützung der Opposition die Unruhen in Bolivien geschürt zu haben und ihn zur unerwünschten Person erklärt. „Die Aufgabe eines Botschafters ist es nicht, innerhalb des Landes Politik zu machen“, sagte Lula. Es sei allgemein bekannt, dass sich die US-Botschaften in mehreren Phasen der lateinamerikanischen Geschichte eingemischt hätten, fügte der brasilianische Präsident hinzu.

Goldberg war nach Morales’ Amtsantritt 2006 nach Bolivien beordert worden. Unmittelbar vor Beginn der mehrwöchigen Unruhen in den Tieflandprovinzen hatte er in Santa Cruz den abtrünnigen Gouverneur Rubén Costas getroffen. Vor seiner Abreise erklärte Goldberg an, seine Ausweisung werde „ernsthafte Auswirkungen“ auf die bilateralen Beziehungen haben. GD