ultimativ: Anstoß setzt Bewerbung Frist
Nichts bewegt Bremens Kulturszene derzeit mehr als die geplante Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas 2010. Das machte das Kreativenbündnis „Anstoß“ bei seiner Jahrespressekonferenz gestern deutlich. Die damit verbundenen Gefühle sind allerdings gemischt. Befürchtet wird, so Anstoß-Sprecherin Katrin Rabus, dass das Projekt im „tiefen Graben der Staatsrätelenkungsgruppe“ verbleibe. „Wenn sich der Prozess nicht bis März professionalisiert“, so die Galeristin weiter, „wenn er bis dahin nicht transparent geworden ist, würde ich dazu aufrufen, das Experiment abzublasen.“ Andernfalls könne es nur scheitern – und das diskreditiere im Zweifelsfall vor allem Bremens Kulturszene. Ein Ultimatum? Schon jetzt? Bis 2010 wird in der Tat noch viel Wasser die Weser herunter fließen. Allerdings ist bereits im Frühling 2004 Stichtag für die Entscheidung auf Bundesebene. Den nationalen Vorschlag nickt Brüssel dann ein Jahr später ab. Will Bremen im Rennen um den begehrten EU-Titel auch nur halbwegs mithalten können, so muss es sehr bald schon eine Vision formulieren. Deren Kernstück: Eine nachhaltige Förderung des kreativen Schaffens als, so steht‘s im einschlägigen EU-Beschluss, „wesentlicher Bestandteil jeder Kultupolitik“. Nicht nur bis 2010, sondern auch darüber hinaus. Das Kontraktmodell – sprich: nicht mit jedem Jahreshaushalt neu diskutierte (und gefährdete) Zuschüsse, sondern dreijährige Zuwendungsverträge – wäre dafür eine Basis gewesen. Das Scheitern dieses Plans macht zumindest neugierig darauf, was Bremens Regierung stattdessen in petto hat. Wenn sie denn wirklich im März 2004 eine Bewerbung einreichen will. bes
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