Likud-Block rutscht ins Umfragetief

Scharon verliert weiter an Zustimmung. Arabische Abgeordnete dürfen kandidieren

JERUSALEM ap ■ Knapp drei Wochen vor der Wahl in Israel sinken die Siegeschancen für den regierenden Likud-Block. In Umfragen von gestern verlor die Partei von Ministerpräsident Ariel Scharon weiter an Vertrauen, nachdem neue Korruptionsvorwürfe gegen ihn bekannt wurden. Das Oberste Gericht ließ unterdessen doch die Kandidatur von zwei arabischen Abgeordneten zu.

Einer Umfrage der Zeitung Ha’aretz zufolge käme der Likud-Block derzeit noch auf 27 der 120 Knesset-Sitze, im November waren es noch 40. Die Arbeiterpartei legte von 22 auf 24 Sitze zu. Die Zentrumsparteien Schinui und Am Eschad erreichten 19 Sitze.

Das Oberste Gericht hob unterdessen einen Beschluss der Zentralen Wahlkommission auf, die die israelisch-arabischen Knesset-Abgeordneten Asmi Bischara und Ahmed Tibi von einer neuerlichen Kandidatur ausschließen wollten. Die Kommission hatte Bischara vorgeworfen, die libanesische Hisbullah-Miliz zu unterstützen. Tibi soll für den palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat Partei ergriffen haben. Bischara nannte die Entscheidung einen „Sieg für die Demokratie“.

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