Schlachter besiegt, Tiger nicht

Mit 3:2 feiern die Freezers einen Erfolg gegen die von Butch Goring geführten Krefelder und bleiben trotz der Niederlage gegen Nürnberg auf Play-Off-Kurs

Nach der zum „Bruderkampf“ hochstilisierten Partie unter der Woche gegen die ebenfalls von US-Investor Anschutz alimentierten Eisbären aus Berlin, war am Wochenende wieder der DEL-Alltag in die Color Line Arena zurückgekehrt. Aber auch der kann sich in Hamburg längst sehen lassen.

Nicht weniger als 10.028 Besucher feierten ein überzeugendes 3:2 (2:1, 1:0, 0:1) der Freezers gegen den unmittelbaren Play-Off-Konkurrenten aus Krefeld. Nur dem Gästecoach stand die Enttäuschung über den Auftritt seiner Mannschaft ins Gesicht geschrieben, die eine Art „Angstgegner“ der Freezers gewesen sein soll. Angst machte Butch Goring (was ein Name für einen Eishockey-Trainer!) aber nur die „very poor defense“ des eigenen Teams und seine begrenzte Einflussnahme auf seine Spieler.

Mitte des zweiten Drittels hatte er sogar eine Auszeit genommen, um der mangelnden Konzentrationsfähigkeit seiner Mannen entgegenzuwirken. Vergeblich: Nach einem Konter erzielte Peter Abstreiter aus einer 2:1-Situation heraus keine zwei Minuten später das vorentscheidende 3:1 für die Freezers, die den Vorsprung später noch hätten ausbauen müssen. Die mangelnde (Groß-)Chancenauswertung sorgte denn auch für die einzige klitzekleine Sorgenfalte auf der Stirn von Freezers-Coach Sean Simpson, der bester Dinge Hof in der Journalistenrunde hielt. „Wir haben 60 Minuten konzentriert durchgespielt, und das braucht man auch in dieser Liga“, freute sich der Freezers-Coach. Tatsächlich arbeitete sein Team trotz des Anschlusstreffers durch Grygiel (49.) „so gut“ (Simpson) weiter, dass Krefeld sich nicht mal in der Lage sah, kurz vor Schluss noch seinen Torwart gegen einen weiteren Feldspieler vom Eis der Color Line Arena zu nehmen.

Auf das kehren die Freezers bereits morgen Abend gegen die Kassel Huskies zurück – noch ein Play-Off-Konkurrent. Um der Eishockey-Inflation im Januar Herr zu werden, hat auch das Marketing Maßnahmen ergriffen. Wer sich drei der noch sechs Heimspiele in diesem Monat anschauen möchte, muss nur zwei zahlen. Das sollte eine volle Hütte garantieren. JÖRG FEYER

So.: Nürnberg Ice Tigers - Freezers 3:1