das montags-interview

Wolfgang Wieland

Wolfgang Wieland, 54, bekanntester Grünen-Landespolitiker, gibt den Fraktionsvorsitz auf. „Wenn man merkt, dass man Moos ansetzt, soll man Konsequenzen ziehen“, begründet er seinen Schritt. Bis zum Ende der Legislaturperiode will Wieland noch Abgeordneter und innenpolitischer Sprecher bleiben, bei den nächsten Landtagswahlen aber nicht mehr antreten. Ob er sich dann um ein Bundestagsmandat bemühen wird, schließt er nicht aus. Bevor er 1978 die AL mitgründete, war Wieland Mitglied im maoistischen Kommunistischen Studentenverband (KSV). Vor 16 Jahren zog der Rechtsanwalt zum ersten Mal ins Abgeordnetenhaus ein. Mit Unterbrechungen war er im Laufe der Jahre dreimal Fraktionsvorsitzender. Der Polizeikenner, der für innere Liberalität und Bürgerrechte streitet, gilt als analytischer Kopf und Redetalent. 2001, als der Bankenskandal bekannt wurde, hatte Wieland maßgeblich dazu beigetragen, dass die CDU in der Regierung abgelöst wurde. Wieland wurde im rot-grünen Übergangssenat zwar Justizsenator, musste den Posten aber nach sieben Monaten wieder räumen, als die rot-rote Koalition gebildet wurde. Er ist Vater zweier erwachsener Töchter.