lokalkoloratur

Dass jemand Bildungssenator Rudolf Lange (FDP) Geld bringt, das ist ihm in seiner Amtszeit noch nie passiert. Bislang war er es immer, der für alle anderen bezahlen musste: Sogar auf Lehrer verzichtete er, damit die Stadt sich mehr Polizisten, mehr Graffiti- und Vermüllungsverfolger leisten kann. Gestern brachten ihm deshalb Hamburger Schüler einen dicken Scheck: 41.000 Euro überreichten Vertreter der SchülerInnenkammer dem Senator. Allerdings soll Lange damit keine neuen Pädagogen einstellen. Das Geld ist gar nicht für ihn, sondern für die Flutopfer in Hamburgs Partnerstadt Dresden. Sogleich lobte der Freidemokrat das „vorbildliche Engagement“ von Hamburgs Schülern, erklärte, den Betrag aufstocken und dann an das sächsische Kultusministerium weiterreichen zu wollen. Beim Verfassen der dazugehörigen Pressemeldung jedoch flutete dem Pressesprecher wohl noch die Erinnerung an das Hochwasser anno 1997 durch den Kopf. Lange habe einen Scheck für die „Opfer der Oderflut entgegengenommen“. Wohl kaum. Denn erstens brauchen Hamburgs Schüler zum Geldsammeln keine fünf Jahre. Und zweitens heißt der Fluss, der im Sommer in Dresden sehr und in Hamburg ein wenig über die Ufer trat, Elbe. Notenzeugnis Geografie: sechs. san