Haftbefehl gegen Jemeniten erlassen

Mutmaßliche Al-Qaida-Mitglieder wegen Fluchtgefahr in Frankfurter Auslieferungshaft

FRANKFURT/MAIN dpa ■ Die beiden am Frankfurter Flughafen festgenommenen mutmaßlichen Al-Qaida-Mitglieder sind wegen Fluchtgefahr in Auslieferungshaft genommen worden. Das OLG Frankfurt erließ gestern auf Ersuchen der US-Justiz einen entsprechenden Haftbefehl gegen die beiden Jemeniten. Bislang saßen Scheich Mohammed Ali al-Mojid (58) und sein Begleiter nur aufgrund der vorläufigen Entscheidung einer Frankfurter Amtsrichterin in einem hessischen Gefängnis.

Innerhalb von 60 Tagen seit der Festnahme am Freitag muss die US-Justiz nun den förmlichen Auslieferungsantrag und Beweismaterial für die Anschuldigungen vorlegen. „Das Material muss so aussehen, dass auch ein deutsches Gericht eine weitere Haft anordnen würde“, erläuterte ein OLG-Sprecher die Anforderungen. Auch der Jemen bemüht sich um eine Auslieferung seiner Staatsbürger. Die letzte Entscheidung über die Auslieferung fällt bei einem positiven OLG-Votum das Bundesjustizministerium.

Der Leitenden Oberstaatsanwältin Becker-Toussaint zufolge kommt bei dem US-Antrag vor allem eine Anklage wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung in Frage. Konkretere Vorwürfe seien bislang nicht bekannt. Zwischen den USA und Deutschland besteht ein Auslieferungsvertrag.