piwik no script img

„Politik der Diktate“

Gewerkschaft lehnt Stundenerhöhung für Beamte ab

taz ■ Am kommenden Mittwoch, dem 22.Januar, will die GEW in Bremen und in Bremerhaven auf Mitglieder- bzw. Delegiertenversammlungen über Protestmaßnahmen gegen einen vom Senat geplanten Gesetzentwurf debattieren. Mit dem Gesetz will der Senat die zeitlich befristete Erhöhung der Unterrichtsverpflichtungen der verbeamteten LehrerInnen in der Stadt Bremen durchsetzen, mit der die Zulagen für angestellte Lehrkräfte finanziell kompensiert werden sollen. Die GEW hatte nach monatelangen Verhandlungen den Zulagen zugestimmt, das Finanzierungskonzept des Senats allerdings immer abgelehnt.

Die Gesetzesvorlage ist ganz allgemein formuliert. Aus diesem Grunde befürchtet die GEW, dass es sich hier um eine „Generalvollmacht zur Erhöhung der Unterrichtsverpflichtungen“ handelt. „Willi Lemke kehrt offensichtlich zur Politik der Diktate und Verordnungen zurück, die unter seiner Vorgängerin Bringfriede Kahrs das Bremer Schulklima in den Keller trieb“, erklärt Jürgen Burger, Vorstandssprecher der GEW.

Willi Lemke, schwer genervt von dem Streit, war gestern dennoch um eine sachliche Reaktion bemüht. „Spätestens seit dem Schlichterspruch von Hans Koschnick im vergangenen November musste die GEW davon ausgehen, dass eine Zulagenregelung für die angestellten Lehrer nur durch eine – zeitlich befristete – Stundenerhöhung umsetzbar ist“, meint Lemke. Auf dieser Basis hätte auch der Senat mit der GEW verhandelt. Lemke: „Die Anwürfe der GEW sind daher völlig unverständlich und vor allem in ihrer Schärfe absolut überzogen.“ K.W.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen