Im Koffer steckt der Regenwald

Die Servicestelle Bildung für nachhaltige Entwicklung des biz bietet eine pädagogische Antwort auf die Globalisierung

Mit „Landminen-“, „Sklaverei-“ und „Regenwaldkoffern“ schickt das Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz) Schulklassen aller Jahrgänge auf Entdeckungsreise durch die Globalisierung. Das biz bietet Pakete zur Unterrichtsgestaltung an und organisiert unter anderem den Besuch von Gästen aus dem Ausland, die in den Schulen über ihre Heimat referieren.

Für dieses Konzept wurde das biz im Rahmen der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verpflichten sich darin, in den Jahren 2005 bis 2014 besonders intensive Anstrengungen zu unternehmen, den Gedanken der nachhaltigen Entwicklung weltweit im Bildungssystem zu verankern.

Um dies auch nachhaltig leisten zu können, werden die Materialien des biz nicht nur bis zu 100 mal im Jahr an Schulen ausgeliehen, man arbeitet auch mit der Universität zusammen, nach dem Studium werden Referendare in ihrer weiteren Ausbildung unterstützt.

Neben reichlich Informationsmaterial bietet beispielsweise der Regenwald-Koffer Kuheuterpflanzen oder übergroße Samen. Gesammelt wurden diese Fremdkörper unter anderem mit Hilfe des Zolls. „Unsere Krokodil- und Schlangenledertaschen sind immer besonders beliebt“, sagt biz-Geschäftsführerin Gertrud Gauer-Süß. Im Landminenkoffer finden die SchülerInnen original Warnhinweise aus Kambodscha.

Dank dieser Ideen hat das biz jetzt eine Fahne: Weiß ist sie und wurde nur den bisher bundesweit 700 Preisträgern verliehen. Zwei bis dreimal im Jahr werden neue Fahnenträger ermittelt. In diesem Durchgang konnten in Bremen nur die biz-Ideen überzeugen. „Leider fehlt uns noch ein Fahnenmast“, sagt Angelika Krenzer-Bass dazu. Dennoch dürfen sie sich den Titel auf die Fahne schreiben und das offizielle Logo der UN-Dekade auf Briefköpfen und Infomaterialien tragen. „Das ganze macht schon Stolz“, sagt sie, „wir werden die Fahne auf jeden Kongress mitnehmen und dort präsentieren.“

Ascan Dieffenbach