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unterm strich

Nicht nur in Berliner Redaktionen, auch in westdeutschen Theaterhäusern gibt es Menschen, die sich als Inoffizielle Mitarbeiter der Stasi verdingten. Das jedenfalls gab ein Sprecher der Birthler-Behörde gestern bekannt. Über den Heilbronner Schauspieldirektor Alejandro Quintana gebe es Unterlagen, aus denen klar hervorgehe, dass Quintana wissentlich und willentlich mit dem Geheimdienst zusammengearbeitet habe.

Die Spannung baut sich langsam auf. Der Nobelpreis für Literatur wird in diesem Jahr frühestens am 9. Oktober vergeben. Die Schwedische Akademie veröffentlicht das endgültige Datum jeweils erst wenige Tage, bevor sie ihre Entscheidung bekannt gibt. Als mögliche Daten gelten der 9. und der 16. Oktober. Laut Nachrichtenagentur DPA sind der syrisch-libanesische Lyriker Adonis, die kanadische Romanautorin Margaret Atwood und der schwedische Lyriker Tomas Tranströmer im Gespräch; der Literaturredakteur dieser Zeitung wünscht sich einen US-amerikanischen Preisträger: Bob Dylan oder John Updike.

Bizarres aus Hamburg: „Der Baader Meinhof Komplex“ von Bernd Eichinger und Uli Edel mag ein einfältiges Zeitgeschichts-Actionmovie sein, trotzdem regt der Film einige Leute ganz schön auf – offenbar so sehr, dass sie einen Anschlag auf das Haus von Stefan Aust verüben – ein Zusammenhang, den ein Sprecher der Hamburger Polizei freilich so nicht bestätigen wollte. Auf Austs gleichnamiges Buch stützt sich der Film, der gestern in den Kinos anlief. In der Nacht zu gestern flogen rote und blaue Farbbeutel (das sind die Signalfarben in vielen Filmen Godards) auf die Villa; außerdem gingen Fensterscheiben zu Bruch, als Marmeladengläser auf das Haus geworfen wurden. Der Staatsschutz ermittelt.

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