die bauern

Mit und ohne Zukunft

Die bäuerlichen Betriebe lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: jene, die unter 50 Hektar bewirtschaften. Sie werden immer weniger. Und die Boomhöfe, wie sie vor allem im Osten zu finden sind: mit durchschnittlich 192 Hektar sind sie sechsmal so groß wie in den alten Bundesländern. Auf den großen Agrarbetrieben sitzen Agrarmanager – egal, ob ihnen der Laden gehört oder ob sie als Geschäftsführer eine Ex-LPG führen. Sie jonglieren mit Millionenumsätzen und hunderttausenden Euro Subventionen, Ihnen geht es gut. Die armen Bäuerchen kauen Stroh.

Nun ist allerdings das Mitleid des Verbauchers begrenzt: Die Bauern wollen es zu über 90 Prozent anscheinend nicht anders. So regelmäßig, wie sie ihre Subventionsanträge ausfüllen, so regelmäßig wählen sie immer die gleichen Vertreter an die Spitze des Bauernverbands und der ländlichen Großgenossenschaften. Von der Raiffeisenkasse über die Molkereien bis zu den großen Viehschlächtern sind viele Verarbeiter im Prinzip in Bauernhand. Und werden von den gewählten Großagrariern für deren Vision einer hochrationalisierten Landwirtschaft benutzt. REM