Atommüll sichern

Lager im russischen Murmansk sollen ab 2007 endlich abgearbeitet werden. Ein Teil des Geldes fehlt noch

MOSKAU ips ■ Russland hat sich mit Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden auf die Aufbereitung des berüchtigten Atommülls auf der Kola-Halbinsel im Grenzgebiet zwischen Russland und Norwegen geeinigt. Moskau will das Abkommen, das in Kürze unterzeichnet werden soll, noch in diesem Jahr ratifizieren. Die Kola-Halbinsel weist weltweit die größte Konzentration von Atomreaktoren auf. Weiter gilt die im Kalten Krieg wegen der eisfreien Küsten so wichtige Halbinsel als riesiges und höchst unsicheres Lager für Nuklearabfall der atomaren Nordmeerflotte mit ihren U-Booten und Eisbrechern. Nach Angaben der norwegischen Umweltgruppe Bellona lagern hier wenigstens 21.067 Kubikmeter fester und 7.523 Kubikmeter flüssiger Atommüll.

Bis 2007 wollen die Behörden in Murmansk den Nuklearmüll aufbereitet haben. Geplant ist eine entsprechende Anlage in Poljamj. Bislang hat die russische Regierung 50 Millionen US-Dollar für die Aufräumarbeiten beiseite gelegt. Weitere 100 Millionen Dollar müssen noch aufgetan werden. Beschlossen wurden die Aufräumarbeiten auf einem Treffen des nach der Barentssee benannten Barents-Euro-Arktik-Rats (BEAC) im norwegischen Kirkenes vom 10. und 11. Januar. Auf der Tagung hatte sich die russische Regierung erstmals bereit erklärt, die Steuern und Einfuhrzölle für die nötige Technologie zu senken. An der Weigerung Moskaus in diesem Punkt waren bislang alle vor allem von der EU und Norwegen vorangetriebenen Vorhaben in diese Richtung gescheitert.